Die Ukraine-Krise begann am 24. Februar 2022. Seitdem flohen schätzungsweise 1,7 Millionen Flüchtlinge, hauptsächlich Frauen, Kinder und ältere Menschen, aus der Ukraine. Es gibt auch eine beträchtliche Anzahl behinderter oder schwerkranker Kinder unter ihnen, von denen einige kurz nach ihrer Ankunft in Polen und anderen Nachbarländern medizinisch versorgt werden mussten. Innerhalb der Ukraine selbst gibt es auf beiden Seiten eine beträchtliche Anzahl Toter und Verletzter, wobei das tatsächliche Ausmaß aktuell noch nicht geprüft werden kann.
Humanity First (HF) schickte Ende Februar ein fünfköpfiges Team von Ersthelfern aus Deutschland an die polnisch-ukrainische Grenze und leistet seitdem humanitäre Hilfe im Bereich der medizinischen Erstversorgung und der Bereitstellung von warmer Nahrung. HF arbeitet vor Ort in Kooperation mit UN-Organisationen wie der WHO, OCHA und dem WFP.
Die meisten Flüchtlinge, die über Lwiw nach Polen gelangen, erreichen die Grenze mit dem Auto, Bus oder Zug. Nach dem Grenzübertritt konnten bislang viele Flüchtlinge durch die hervorragende Organisation der polnischen Behörden in Przemsyl, Krakau und Warschau bei ihrer weiteren Reise logistisch unterstützt oder durch die Organisation von Unterkünften versorgt werden.
Unsere ehrenamtlich tätigen medizinischen Helfer arbeiten momentan mit „Sauveteurs Sans Frontières“ (SSF) und „INTERSOS“ zusammen. Aufgrund der erschöpfenden Prozedur bis zum Erreichen der Grenze und der langen Warteschlangen von Menschen, die bei winterlichen Bedingungen ausharren, leiden viele Patient*innen unter verschiedenen Symptomen wie Erschöpfung, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Fieber. Die tägliche Anzahl Kranker schwankt zwischen 25 – 200.
Andere HF-Zweigstellen in Europa organisieren Medikamentenspenden und weitere dringend benötigte Hilfsgüter für die betroffenen Familien in der Region.
Die lokalen Behörden teilen den Flüchtlingen sehr effizient Unterbringungsmöglichkeiten zu, so dass nach unserer Einschätzung vor Ort aktuell keine Notwendigkeit für HF besteht, Kleidung, Schuhe, Spielzeug oder Hygieneartikel zu sammeln und in die Grenzgebiete zu schicken. Spendengelder werden für die Unterstützung der lokalen Stellen vor Ort, wo die Flüchtlinge untergebracht sind, verwendet.
Flüchtlinge aus der Ukraine überqueren auch die Grenzen von Moldawien, Ungarn, der Slowakei, von Russland und Rumänien. Humanity First ermittelt an den verschiedenen Standorten weiterhin den bestehenden Bedarf jeglicher Hilfe.